149. Generalversammlung Feldschützenverein Birmensdorf
Der Feldschützenverein Birmensdorf hat in den letzten 3 Jahren um eine stattliche Zahl von Vereinsmitgliedern zugenommen. So zählte der Verein Ende 2023 159 Mitglieder, davon rund 120 aktiv Schiessende. Deshalb ist es auch wichtig, dass trotz diversen Entschuldigungen viele Mitglieder an der Generalversammlung teilnehmen. Die Einladungen mit den Traktanden wurden statutengemäss verschickt und die entsprechenden Geschäfte wie Protokoll, Rechnung, Jahresberichte und Wettkampf-Programme konnten ohne Einspruch genehmigt werden. Unter den Traktanden Vorstands- und Präsidentenwahl war
dann doch einiges los. Folgende langjährige Personen wurden mit grossem Dank gebührend verabschiedet:
- Werner Hedinger, Kassier und Präsident, 47 Jahre im Vorstand
- Brigitta Indergand, Kassierin, 8 Jahre im Vorstand
- Ueli Blaser, Material- und Munitionsverwalter, 30 Jahre im Vorstand
- Hanspeter Indergand, JSL, Obmann, Chef auswärtiger Anlässe, 24 Jahre im Vorstand
- Thomas Vogler, JSL, Aktuar, 28 Jahre im Vorstand
Dank neuen jüngeren Kräften wird die Funktion im Vorstand neu besetzt durch:
- Daniel Gerber, Präsident
- Pascal Frauchiger, Aktuar
- Marlen Bruhin, Kassierin
Gespannt wartete man dann noch auf das nächste Traktandum (Stand unserer Vision, eine Indoor-Anlage zu realisieren). Mit der Vision Schiesskompetenzzentrum Birmensdorf haben wir im Jahr 2020 gestartet die entsprechenden Organisationen und Stellen zu informieren, was dies beinhaltet. Neben der Vision wurde auch entsprechende Aufklärung betreffend dem sehr breitaufgestellten Schweizer wie auch internationalen Schiesssport betrieben. Vor noch 30 Jahren hatte fast jede Gemeinde einen eigenen Schiessstand und Schützenverein. Schiessstände wurden geschlossen und Vereine haben mangels Mitglieder aufgeben müssen. Stellt sich die Frage: ist der Schiesssport nicht mehr attraktiv? Viele Vereine kämpfen mit einer Überalterung und Lärmschutzproblemen, was dazu führt, dass diese über kurz oder lang aufgeben müssen. Wie kommen wir aus dieser Negativspirale wieder raus? Wir Schützen, sei dies Militär, Behörden, Sicherheitsfirmen, Jäger, olympische Disziplinen wie auch nicht olympische, müssen zusammenhalten und neues versuchen. Die Schweiz ist und bleibt ein Schützenland, jedoch hat sich das Interesse an Schiesssportarten verändert. Viele haben Sportgeräte, die in unseren Schiessständen nicht benutzt werden dürfen, dies, obwohl die Sicherheit und technischen Anforderungen erfüllt werden können.
Der Verband hat im Kurzwaffenbereich per 2022 einiges geöffnet, was bereits Wirkung zeigt. Wir können noch mehr machen, ohne dass die bestehenden Anlagen angepasst werden müssen. Unsere Vision soll viel weiter gehen. Unser Verein darf in der Schiessanlage Birmensdorf von Frühling bis Herbst trainieren. Die Anlage liegt ab von besiedelten Gebieten hinter Gewerbebauten mit parallellaufender Autobahn und direktem Autobahnanschluss. Dies hat uns dazu veranlasst zu evaluieren, wie wir diese sehr gut gelegene Anlage besser nützen könnten. Wir möchten den Platz und die Grundinfrastruktur mit einer IndoorSchiessanlage erweitern. Das heisst, der Schiesslärm wird zusätzlich reduziert, da zukünftig Indoor geschossen wird. Weiter kann die Anlage 7 Tage die Woche, das gesamte Jahr genutzt werden. Die Anlage wird so geplant, dass Armbrust-Pistolen und Gewehrschützen in den Räumlichkeiten statisch wie auch dynamisch trainieren können. Geplant ist eine Halle von 10m×30m und eine von 6m × 25m, dies beinhaltet einen Hauptkugelfang, wie auch mobile Kugelfänge.
Seit Februar 2023 haben wir das Einverständnis der Grundeigentümerin Gemeinde Birmensdorf, mit der Planung fortzufahren. Da wir auf Gemeindegebiet Urdorf stehen, verlangt die entsprechende Bau- und Zonenordnung (I/Spez), dass wir für dieses Vorhaben einen Gestaltungsplan erstellen und den bei der Gemeinde Urdorf einreichen. Der Gemeinderat Urdorf hat nun Stellung bezogen und uns schriftlich mitgeteilt, dass sie nicht hinter diesem Projekt stehen. Grund: Das Projekt stehe im Widerspruch der gemeinderätlichen Strategie für die Gemeinde Urdorf in Bezug auf die möglichen Verkehrs-Effekte. Daher sei es dem Gemeinderat nicht möglich, einen privaten Gestaltungsplan zu unterstützen. Genau gesagt, sind die 33 Parkplätze, die Grundeigentum der Gemeinde Urdorf sind, das Problem. Tagsüber parkieren auf diesen Plätzen die Gewerbler, welche im Bergemoos arbeiten. Die Schiessvereine haben aber genaue Vorgaben, wann die Plätze zu Gunsten der Schiessvereine zur Verfügung stehen. Eine ähnliche Strategie wurde uns 2009 vom Gemeinderat Urdorf überwiesen. Dannzumal wurde der Feldschützenverein Urdorf aufgelöst. Schon ab 2002 kamen einige Aktivschützen zum FSV Birmensdorf, weil der eigene Ortsverein aus Urdorf nur noch 2 Bundesübungen durchführte und noch einen jährlichen Fiskus von der Gemeinde Urdorf erhielt, bis er dann im 2009 aufgelöst wurde. Anstatt mit der Nachbargemeinde, die auf gleichem Grundeigentum ihren Schiessplatz hat, zu kooperieren, hat der Gemeinderat Urdorf den strategischen Beschluss gefasst, mit der Stadt Dietikon zu kooperieren, mit der Annahme, die militärisch eingeteilten Obligatorisch-Schützen gehen nach Dietikon ins Reppischtal, um das Bundesprogramm zu schiessen. Ein pures Eigengoal: Diese Obligatorisch-Schützen kommen seit Jahren ins Bergermoos, das ist statistisch nachzuweisen.
Im gleichen Jahr hat die Gemeinde Birmensdorf, gemäss Vorschriften des AWEL, 10 Kugelfangkasten 300 Meter installiert, dass nicht mehr ins Erdreich geschossen wurde. Auch da ein Hin und Her bis dann endlich – die Gemeinde Urdorf konnte nicht anderweitig, weil es Vorschriften vom AWEL waren – die Bewilligung kam. Eigentlich schade, dass der Gemeinderat Urdorf noch nicht erkannt hat, dass hier im Bergermoos ein Schiessplatz, der weit über die Kantonsgrenzen hinaus, an bester Lage steht. Ein Nachbargemeinderat, der bei jeglicher Veränderung oder Neuerung hinterfragt, opponiert oder abwinkt. Vielleicht hätte man auch mal bilateral, mit der Eigentümerin der Schiessanlage, der Gemeinde Birmensdorf, Kontakt aufnehmen können. Wohl hat man als Eigentümerin auf fremdem Gemeindegebiet gar nichts mitzubestimmen. Bestimmt werden wir uns, als Feldschützenverein Birmensdorf, nicht so schnell zufriedengeben und unsere Rechte mal anhören lassen und dann entscheiden, wie es weitergehen soll.
Werner Hedinger
Ehrenpräsident
Aus der aktuellen Ausgabe des Birmensdorfer (https://birmensdorfer.ch/wp-content/uploads/2024/03/13-bd-28-03-2024-web.pdf).